Corona-bedingt verlagerte der TSV Assamstadt seine Hauptversammlung auf das Rasengelände vor dem Sportheim. Die Vorstandstruppe wurde komplett im Amt bestätigt, alle Blicke sind bereits auf den 75. Club-Geburtstag 2022 gerichtet.
Was verbindet den TSV Assamstadt mit dem FC Bayern München? Nun, beide Vereine sind schuldenfrei, stehen finanziell auf sicherem Fundament – und feiern sportliche Erfolge im Akkord. Trotz der Pandemie und einem deutlichen Rückgang der Aktivitäten zieht die Vereinsspitze um Christian Hügel und Christian Geißler zufrieden Bilanz für das vergangene Jahr und nimmt voller Optimismus und bestens motiviert die kommenden Aufgaben in Angriff. Die beiden Frontmänner wurden ebenso einstimmig im Amt bestätigt wie ihre Mitstreiter im Ausschuss sowie die Abteilungsleiter.
Nach dem Totengedenken legte Club-Chef Hügel Rechenschaft für 2020 ab. Er würdigte den Umstand, dass der Mitgliederstand Ende 2020 mit 1162 nahezu konstant geblieben sei. Sie hätten dem Umstand getrotzt, nicht aktiv Sport treiben zu können, was sie aber nicht davon abgehalten habe, bei der Stange zu bleiben. Die Mitgliederzahlen sehen nun wie folgt aus: Hauptverein 1162 (-12), Fußball 330 (+5), Turnen 570 (-11), Tischtennis 83 (-2), Volleyball 93, Tennis 154, Leichtathletik 114 (-2), Badminton 22 (-1). Für die Funktionäre hinter den Kulissen sei aber kaum Zeit geblieben, die Hände in den Schoß zu legen. Es habe einen permanenten Austausch gegeben, um alle auf dem aktuellen Stand zu halten, Neuerungen zu kommunizieren, um für den Tag X in den Startlöchern zu stehen, wenn denn die Motoren der Aktiven in den einzelnen Sparten wieder angeworfen werden könnten, um auf Touren zu kommen. Trotz verringertem Umfang, bedingt durch die äußeren Umstände, hätten 2020 insgesamt 24 Übungsleiter knapp 1400 Stunden investiert und seien dabei 6200 Kilometer unterwegs gewesen – das verdiene Respekt, so Christian Hügel.
Die Berichte der einzelnen Abteilungen fielen aufgrund der Corona-Pandemie bei Weitem nicht so umfangreich wie gewohnt aus, da der Sportbetrieb gewissermaßen komplett zum Erliegen gekommen war. Bei den Fußballern, so Christian Hügel, sei die Saison abgebrochen worden, nachdem die ersten Partien noch absolviert worden waren. Bereits zum dritten Mal in Folge hatte der TSV im Dezember das Kleeblatt-Abzeichen in Gold vom BFV für hervorragende Jugendarbeit erhalten.
Für die Tennisabteilung habe es keine Aktivitäten gegeben, so Achim Langer. Der Spielbetrieb sei zumindest auf Trainingsniveau gehalten worden.
Wegen der äußeren Umstände berichtete Karl Heinz Hügel von lediglich 72 abgelegten Sportabzeichen, verbunden mit der Hoffnung, dass sich die Situation wieder deutlich bessert.
Große Aktivitäten waren auch bei Andreas Stumpf für die Sparte Tischtennis Fehlanzeige, der Spielbetrieb sei ebenso ausgefallen wie weitere Events.
Nicole Siegismund sagte, dass die Volleyballer nun zumindest wieder hobbymäßig in Aktion treten, während Ute Hügel für die Turner hervorhob, dass es zumindest Online-Übungsabende gegeben habe.
Jürgen Wachter blickte auf ein arbeitsreiches Jahr im Sportheim zurück, bei dem viele mit angepackt hätten.
Und Daniel Rupp gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass für die 326 Kinder und Jugendlichen im Verein jetzt endlich wieder bessere Zeiten anbrechen und sie ihren Bewegungsdrang stillen könnten.
Als ganz großes Problem in allen Abteilungen des TSV stellt sich dar, dass es nicht genügend Trainer und Betreuer gibt. Wer sich berufen fühlt, mit auszuhelfen und die Not zu lindern, sollte sich bei der jeweiligen Spartenleitung melden
Die finanzielle Situation im Gesamtverein beschrieb der Vorsitzende als gut – trotz Corona. „Wir sind schuldenfrei. Und auch in den Abteilungen ist ein geregelter Übungs-, Spiel- und Wettkampfbetrieb garantiert.“ Hügel sprach von einem bestens ausgearbeiteten Hygienekonzept, das es dem TSV ermöglicht habe, gut durch diese schwere Zeit zu kommen. „Wir freuen uns, dass der Sport langsam wieder ins Laufen kommen und hoffen, dass dies so bleibt.“
Mit Vorfreude blicken die Verantwortlichen auf das kommende Jahr, in dem der TSV seinen 75. Geburtstag gebührend feiert. Im Rahmen eines mehrtägigen Events von 1. bis 4. Juli werden alle Sparten die Gelegenheit haben, sich zu präsentieren. Unter anderem seien ein Festabend für die Mitglieder, ein Auftritt der Veteranen des VfB Stuttgart sowie ein Firmenturnier vorgesehen. Zudem werde es ein buntes Rahmenprogramm geben, bei dem alle auf ihre Kosten kommen sollen. Auch eine Vereinschronik sei in Vorbereitung.
Die Zeit der Pandemie hätten zahlreiche Mitglieder genutzt, um sich ehrenamtlich einzubringen. Vor allem müsse hier der Einsatz bei der Sanierung des Sportheimes explizit hervorgehoben werden, betonte Hügel. „Wir erhoffen uns durch die Sanierung, dass wir wieder mehr Veranstaltungen ins Sportheim bringen können.“ Die Außenanlagen würden nun die nächsten Projekte sein, darunter der baufällige Spielplatz, der auf Vordermann gebracht werden soll.
Zum Schluss seines Berichtes nutzte Christian Hügel, auch im Namen seines Stellvertreters Christian Geißler, die Gelegenheit, all jenen seine Anerkennung auszusprechen, die sich eingebracht hätten, um den gesamten Verein in Schwung zu halten. Er hob auch die stets gute Zusammenarbeit mit Bürgermeister Joachim Döffinger, Verwaltung und Gemeinderat hervor.
Kurz und knapp der Bericht von „Finanzminister“ Steffen Geißler, der Corona-bedingt in sämtlichen Abteilungen von weniger Buchungsvorgängen sprach. Auch er hob hervor, dass der Verein in wirtschaftlicher Hinsicht sehr gut aufgestellt sei. Kassenprüfer Rolf Rupp bescheinigte eine einwandfreie Arbeit und empfahl die Entlastung.
Assamstadts Bürgermeister Joachim Döffinger würdigte ebenso das gute Miteinander zwischen Kommune und Verein. Sein Dank galt dem „Dreamteam Christian und Christian“ und dessen Mitstreitern. Döffinger bedauerte, dass der Gemeinde in der Pandemiezeit die Hände gebunden gewesen seien, sich alle Abteilungen aber vorbildlich, diszipliniert und verständnisvoll verhalten hätten. Es sei schön festzustellen, dass trotz Corona wieder einiges gelaufen sei – etwa der Umbau des Sportheims. Er habe die Hoffnung, dass nun wieder ein Stück Normalität einkehre und der 75. Geburtstag im kommenden Jahr so begangen werden könne, wie der Verein es sich verdient habe.
Anschließend führte der Rathauschef die Entlastung der Abteilungsleitung durch, die ebenso einstimmig erfolgte wie kurz darauf jene des Hauptvereins. Als Abteilungsleiter wurden in ihren Ämtern bestätigt: Christian Hügel (Fußball), Ute Ansmann (Turnen), Hubert Hügel (Tischtennis), Achim Langer (Tennis), Nicole Sieigismund (Volleyball), Falk Rumann (Leichtathletik) und Daniel Rupp (Gesamtjugendleiter). Des Weiteren wurde der Ausschuss des Hauptvereins einmütig wieder gewählt: Vorsitzender Christian Hügel, zweiter Vorsitzender Christian Geißler, Kassierer Steffen Geißler, Schriftführer Fabian Deißler, Mitgliederverwaltung Marco Hügel, Sportheimbeauftragter Jürgen Wachter, die Beisitzer Andreas Stumpf, Felix Rupp, Patrick Hörner, Rico Lahmers, Manuel Nied sowie die Kassenprüfer Rolf Rupp und Vanessa Silberzahn.
Im Rekordtempo von rund 80 Minuten war die Versammlung über die Bühne gebracht. Mit einem Augenzwinkern gaben die Vorsitzenden ihrer Hoffnung Ausdruck, dass es beim nächsten Mal wieder länger dauert, was bedeuten würde, dass die Aktivitäten wieder voll in Gang gekommen sind.
Geehrt wurden für:
25 Jahre: Thomas Arnold, Eleonore Betz, Isabel Gutknecht, Simone Hertlein, Ralf Kellermann, Achim Langer, Gunda Nied, Sabine Schöbinger, Heidi Sessner.
40 Jahre: Bruno Ansmann, Ingeborg Ansmann, Günther Blesch, Ursula Deißler, Helmut Denninger, Eberhard Fischer, Heinz Frank, Anita Hügel, Markus Imhof, Margarete Mayer, Edeltraud Niederle, Jürgen Ondrasch, Edgar Rupp, Walter Rupp, Jutta Scherer, Ulrike Stang, Bernd Tremmel, Elsa Zeitler.
50 Jahre: Gerold Rupp.
60 Jahre: Heinrich Rupp.